auch in der kommenden Session gibt es wieder unseren karnevalistischen Frühschoppen “Falafel & Kölsch” im Maritim Hotel Köln am Heumarkt. Wer noch dabei sein möchte, sollte schnell sein.
Wir freuen uns auf viel jecke Stimmung un kölsche Tön mit
Am Sonntag, dem 31. August fand unser diesjähriger Ausflug, unsere „Sommerfrische“ statt. Im Doppeldeckerbus ging es nach Düsseldorf, wo wir mit über 100 Freundinnen und Freunden zuerst die Düsseldorfer Wagenbauhalle besucht haben. Neben unserem Präsidenten Aaron Knappstein begrüßte uns auch Lothar Hörning, Präsident des Comitee Düsseldorfer Karneval (Karneval in Düsseldorf – CC) und Prinz 2009. Nach einer ersten Besichtigung der Halle gab es einen interessanten Meinungsaustausch zu einem umstrittenen Motivwagen im letzten Düsseldorfer Rosenmontagszug. Moderiert von Bettina Montazem, diskutieren Wagenbauer Jaques Tilly und Ulrich Soénius über Aussage und Interpretation eines Persiflagewagens zum Krieg zwischen Israel und der Hamas. Im Anschluss informierte Tilly über die Arbeit des Atelier Jacques Tilly von den Ideen bis zum Wagenbau. Vor der Weiterfahrt führte er uns dann noch durch die Werkstätten.
Mit dem Bus ging es von der Wagenbauhalle weiter quer durch die Düsseldorfer City bis zur Synagoge im Stadtteil Golzheim. Hier erwartete uns Michael Szentei-Heise, bis 2020 Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde der Landeshauptstadt und in der Session 2018 übrigens Initiator des ersten Mottowagens einer jüdischen Gemeinde im damaligen Rosenmontagszug („Heinrich Heine, wir feiern den berühmtesten jüdischen Sohn unserer Stadt“). Michael führte uns in die schöne, 1958 durch den Frankfurter Architekten Hermann Zvi Guttmann erbaute Synagoge und wusste viel über die jüngere Geschichte der hiesigen Gemeinde zu erzählen. Mit rund 6.500 Mitgliedern zählt die Jüdische Gemeinde Düsseldorf zu den größten Gemeinden in der Bundesrepublik. Obwohl orthodox geführt, gibt es unter ihrem Dach auch einen egalitären Minjan für liberale Beterinnen und Beter. Zur vielfältigen Infrastruktur der Gemeinde gehören nicht nur die größte Düsseldorfer Kindertagesstätte, sowie eine Grundschule, sondern mit dem Albert-Einstein-Gymnasium auch die bisher einzige weiterführende jüdische Schule in NRW. Toda raba, vielen Dank für diese interessante Stunde.
Nach Wagenbauhalle und Synagoge war es dann Zeit für eine Stärkung. Es ging in die Altstadt ins Restaurant En De Canon, direkt neben dem Düsseldorfer Haus des Karnevals. Zuerst gab es gekühlte Getränke, leckeres Essen und anregende Gespräche. Als Höhepunkt trat dann der erst in der letzten Session gegründete neue Chor der Kippa Köpp unter der Leitung von Peter Bonzelet und Miriam Hejl & Kerstin Fischer auf. Bei Liedern von Hans David Tobar (Ja das ist schön) und anderen kölschen Liedern hielt es niemanden mehr auf seinem Platz. Es wurde geschunkelt und mitgesungen 🎶.
Nachdem wir uns in der „Canon“ gestärkt hatten, konnten wir in kleinen Gruppen noch nebenan das „Haus des Karnevals“ besuchen. In dem altehrwürdigen Gebäude aus dem 18. Jahrhundert befindet sich nicht nur der Sitz des Comitee Düsseldorfer Karneval (CC), sondern auch eine sehenswerte Ausstellung rund um den Düsseldorfer Karneval. Durch diese wurden wir sachkundig von Lothar Hörning und weiteren Mitarbeitern des CC geführt. Gezeigt wurde uns dabei auch eine kleine Besonderheit – eine Vitrine, die unserem Kölner Karneval gewidmet ist. Das hätten wir hier nicht erwartet 😊
Am späten Nachmittag ging unsere diesjährige „Sommerfrische“ langsam zu Ende. Bevor der Bus uns zurück in kölsche Gefilde brachte, nutze unser Präsident die Gelegenheit, CC-Präsident Lothar Hörning für den herzlichen Empfang zu danken und für das Museum gab es noch ein Kippa Köpp Krätzchen als Spende dazu. Gerne sind wir als kölsche Jecke nach Düsseldorf gefahren. Schön war’s!
Ein herzliches Dankeschön an unser Orgateam mit Katja Müller-Paas, Bettina Montazem & Rainer Schafgan sowie unser Büdchen und die Geschäftsstelle Stefan Redmann & Volker Zu Cöln 🫶
Am 11. Juni fand im Urania Theater Köln unsere Buchlesung “Der Rabbiner ohne Schuh” mit Barbara Bišický-Ehrlich statt. Es gab heitere Geschichten die uns mit viel Selbstironie zum schmunzeln brachten, gleichzeitig ging es aber auch immer darum, festsitzende Vorurteile abzubauen und zu zeigen wie das so ist, als Jude in Deutschland zu leben.
Nach der Begrüßung durch unseren Präsidenten Aaron Knappstein und den ersten Lesungen folgte ein Gespräch zwischen Barbara Bišický-Ehrlich und unserem Mitglied Ulrich Soénius. Hier gab es dann auch einige sehr nachdenkliche Aussagen und Momente. Es ging um viele festsitzende Vorurteile und auch um die veränderte Situation seit dem Massaker am 7.10.2023. Viele Juden sehen sich seitdem Anfeindungen ausgesetzt und das Sicherheitsbedürfnis ist deutlich gestiegen. Wie Barbara sagte, wäre Sie früher nicht auf die Idee gekommen bei einer Lesung zu fragen, ob es auch Sicherheitsleute gibt. Natürlich waren die, wie bei jeder Kippa Köpp Veranstaltung, dabei.
Nach weiteren Lesungen gab es dann im Foyer noch einen kleinen Imbiss, die viel genutzte Gelegenheit Bücher zu kaufen und signieren zu lassen, das ein oder andere Getränk und viele anregende und interessante Gespräche.