So manche Kölner Karnevalsgesellschaft ist irgendwann aus einem Stammtisch oder einem Kegelverein entstanden – so auch der “Kleine Kölner Klub”, kurz K.K.K.
1922 scharte der umtriebige 35jährige Textilkaufmann Max Salomon einige Freunde und Verwandte um sich und rief den damals einzigen jüdischen Karnevalsverein ins Leben. Abgesehen davon, dass die Mitglieder allesamt jüdischer Herkunft waren, unterschied sich der K.K.K. nicht von den anderen Kölner Gesellschaften. Man hatte Spaß am Kölschen Fasteleer und wollte einfach gemeinsam und ausgelassen unter Freunden feiern. Als Juden waren die K.K.K.’ler fest in der Stadtgesellschaft integriert. Es bestanden vielfältige Kontakte und Freundschaften zu den anderen Karnevalvereinen und zu vielen kölschen Künstlern. In der Wolkenburg und später in der Rheinlandhalle wurden große Prunksitzungen veranstaltet. Natürlich mit Elferrat, Sessionsorden und allem, was zu einer Kölner Karnevalsgesellschaft unverzichtbar gehört.
Mit Beginn der Terrorherrschaft der Nazis 1933 fand die bis dahin erfolgreiche Entwicklung des K.K.K. ein jähes Ende. Einigen Mitgliedern, wie dem Präsidenten Max Salomon und seinem Bruder Willi gelang mit ihren Familien die Flucht in die USA oder ins damalige britische Mandatsgebiet Palästina. Andere wurden in den Vernichtungslagern der Nazis ermordet. Diejenigen, die fern der kölschen Heimat in den USA, Mexiko oder Israel ein neues Leben aufbauen konnten, nahmen die Erinnerung an Köln, ihre kölsche Mentalität und ihre Liebe zum Fastelovend mit. Und es war für viele von ihnen selbstverständlich, trotz erlittener Verfolgung und Vertreibung, zusammen mit anderen rheinischen Jüdinnen und Juden in Los Angeles, New York oder Tel Aviv wieder Karneval zu feiern.
Die Kölschen Kippa Köpp e.V. vun 2017 stehen als “neuer” jüdischer Karnevalsverein ganz bewusst in der Tradition des alten K.K.K. Und so wollen wir dazu beitragen, die Erinnerung an den Kleinen Kölner Klub und an das frühere Wirken jüdischer Karnevalisten generell wachzuhalten.