Wir wissen nicht, ob der Berliner Kurt Tucholsky Spaß am Karneval hatte. Beim Rheinländer Heinrich Heine dürfen wir das eher annehmen. Den nötigen Humor hatten sie beide. Und etwas von ihrem sarkastischen Feinsinn muss auf die jüdischen Karnevalisten ihrer Zeit abgefärbt haben, denn die Texte, die Lieder und Reden der jüdischen Jecken im 18. und 19. Jahrhundert bis 1938 waren schon irgendwie … anders. Wahrscheinlich deshalb war unsere Veranstaltung am 5. November 2023 ratz-fatz ausverkauft, so dass wir sie jetzt am 7. Februar um 19.00 Uhr im Urania-Theater in Köln-Ehrenfeld wiederholen werden.
Die Kölsche Kippa Köpp (KKK) sind nämlich auch außerhalb der Session ruhelos und durchforsten die Archive auf den Spuren jüdischer Karnevalisten, die zwischen 1823 und 1938 den kölschen Fastelovend mit ihrem Humor, mit ihren Texten und Liedern bereichert haben. Ein Dutzend von ihnen ist so aus der Vergessenheit zurückgekehrt. Es ist Zeit, der Welt zu zeigen, welche Schätze wir gefunden haben.
Text von Lorenz Beckhardt